Die Frauen haben sich emanzipiert, und alle applaudieren. Vor allem ihre einstigen Vorgesetzten, die Männer. Ihr seid, sagen sie, das kommende Geschlecht. Die Zukunft gehört euch. Ähnlich ungeteilten Beifall bekam in den letzten Jahrzehnten nur die Anti-Apartheid-Bewegung. Aber wer denkt heute an Südafrika, wenn er sagt, die Zukunft ist schwarz? Von Beatrice Schlag. WEITERLESEN
Die Ehe kann zur Hölle werden, das sah man(n) bereits im späten Mittelalter, wenn die Frauen nicht mehr schweigen, sondern anfangen zu reden.“ Was Niklas Luhmann in pointierter Schärfe als hervorbrechende, für die Moderne symptomatische Kommunikationsirritation deutete, ist in den vergangenen vierzig Jahren zum gesellschaftlichen Konsens geworden: Ehe muss wie Folter sein. So war dann auch lange Zeit vollkommene Libertinage das Credo freiheitsliebender Menschen, die jede Beschneidung als Gewaltakt interpretierten. Von TOMASZ KURIANOWICZWEITERLESEN
Je gleichmäßiger die Verteilung, desto weniger Reichtum ist nötig, um das gleiche Maß an Lebenszeit und Lebensqualität zu erreichen. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um „Chancengleichheit„, um faire Startbedingungen beim Wettlauf um Einkommen und Status, sondern um Gleichheit im Ergebnis: ein politischer Standpunkt, der heute völlig marginalisiert ist. Von MATTHIAS BECKER. WEITERLESEN
Zwanzig Jahre sind seit dem Verschwinden des Eisernen Vorhangs vergangen. Ist Ostmitteleuropa seither ein integraler Teil Europas geworden? Während es im Westen an politischer Anerkennung nicht fehlt, ist der Wandel im allgemeinen Bewusstsein noch nicht recht angekommen.
Аз поне не съм чувал за убедително доказателство, че лудостта ходи само по несретниците и бедняците. Напротив – ако има нещо друго изцяло егалитарно освен смъртта, това е лудостта. От Георги Гочев. ОЩЕ
Ако някой си мисли, че средният немски тиквеник чете повече от средния български тиквеник, той се заблуждава. Въпросът е, че нечетящият немски тип има доверие в своите четящи авторитети. Когато се произнесе Хабермас, тиквеникът започва да мисли в тази посока. Българският сяда и пише в социалните мрежи: „Ти ли ще ми кажеш на мене?!“ Интервю на Таня ДЖОЕВА WEITERLESEN
Entscheidend ist, dass wir uns nicht ständig vor dem Tod fürchten, sondern vielmehr vor schlechtem Leben. Dann kann man über alles reden und abwägen, ob man etwas mehr Sicherheit will oder lieber etwas mehr Unbeschwertheit. Aber die derzeitigen Vorschläge zur Verbesserung von Sicherheit, Gesundheit, Nachhaltigkeit und so weiter werden nicht in einer diskutierbaren, abwägenden Weise eingebracht, sondern als ständig neue Paniken, die sofort nach Verboten verlangen. VON TINA KLOPP WEITERLESEN
Wahre Einsamkeit im elektronischen Zeitalter ist eine verblassende Erfahrung. Still bei sich zu sein, existenzielle Ruhe zu genießen – es ist eine altmodische, offenbar anstrengende Übung geworden. Es gibt aber eine neue: Einsamkeit – allein in der Masse. VON MICHAEL NAUMANN WEITERLESEN
Was tun zur Lösung der Probleme? – Dem Druck dieser Frage sehen sich in der Krise auch Geisteswissenschafter ausgesetzt. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, diesem Druck blindlings nachzugeben. Von Hans Ulrich Gumbrecht WEITERLESEN